Pressemitteilung
25 Jahre LAF – Altlasten beseitigen, Zukunft gestalten
Feierliches Jubiläum der Landesanstalt für Altlastenfreistellung im Gesellschaftshaus Magdeburg
Magdeburg, 13. Mai 2025 – Unter dem Motto „Gestern. Heute. Morgen.“ hat die Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt (LAF) ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die Festveranstaltung im Gesellschaftshaus Magdeburg versammelte rund 200 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft. In Vorträgen, Filmbeiträgen und Gesprächen wurde deutlich, welche Rolle die LAF als zentrale Einrichtung zur Altlastensanierung in Sachsen-Anhalt spielt – und welche Herausforderungen die Zukunft bereithält.
Gegründet 2000 mit dem Ziel, die industrielle Altlastenproblematik im Land strukturiert und verantwortungsvoll anzugehen, hat sich die LAF zu einer effizienten Schnittstelle zwischen öffentlicher Hand, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt. Über 5.800 Vorgänge im Bodenschutz, 45 laufende Altlastenprojekte pro Jahr, rund 1,7 Milliarden Euro eingesetzte Mittel, über 6.000 Tonnen entfernte Schadstoffe und 127 Millionen Kubikmeter gehobenes und gereinigtes Grundwasser sprechen für sich – sie stehen für eine Erfolgsgeschichte, die Mensch und Umwelt schützt und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung voranbringt.
Die vielseitigen und komplexen Projekte reichen von der Sicherung ehemaliger Industriestandorte über die Sanierung von Altdeponien und Tankstellen bis hin zur Stabilisierung ganzer Grundwasserleiter. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung von Umweltrisiken, sondern auch um die Schaffung nachhaltiger Grundlagen für wirtschaftliche Entwicklung, Investitionen und eine zukunftsfähige Flächennutzung. Altlastensanierung leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Daseinsvorsorge, zur regionalen Entwicklung und zur ökologischen Transformation des Landes.
Getragen wird diese Arbeit von einem engagierten Team aus derzeit 28 Mitarbeitern. In der LAF arbeiten qualifizierte Naturwissenschaftler, Geo- und Umweltingenieure, Juristen sowie erfahrene Betriebswirtschaftler – ein interdisziplinäres Kompetenzspektrum, das für die Umsetzung der technisch, rechtlich und wirtschaftlich anspruchsvollen Projekte unerlässlich ist. Mit ihrer fachlichen Expertise und langjährigen Erfahrung sichern sie nicht nur den Sanierungserfolg, sondern gestalten aktiv die nachhaltige Entwicklung von Flächen in Sachsen-Anhalt mit.
Wesentliche Voraussetzung für die bisherigen Erfolge und die Zukunft der Altlastensanierung im Land ist das vom Finanzministerium verwaltete und von der LAF bewirtschaftete Sondervermögen. Das errichtete Sondervermögen „Altlastensanierung“, gespeist aus einer Milliardenzahlung des Bundes im Jahr 2001, den jährlichen Zuführungen durch das Land und anfallenden Zinsen ist zweckgebunden und darf nur für die Aufgaben der freistellungsfinanzierten Altlastensanierung verwendet werden.
Ein weiterer Erfolgsgarant ist die Koordinierung und Entwicklung von Sanierungskonzepten, deren investitionsbegleitende Umsetzung und Refinanzierung. Im Falle einer Freistellung werden die finanziellen Lasten aller ordnungsrechtlich notwendigen Maßnahmen, die vor dem 01.07.1990 entstanden sind, auf den Grundstücken des freigestellten Unternehmens ganz oder teilweise durch das Land erstattet - unter der Auflage, dass durch die Investitionen, Arbeitsplätze geschaffen werden – ein bundesweit einmaliges Modell. Dies ermöglicht es, ökologische Sanierung und wirtschaftliche Ansiedlung wirkungsvoll zu verknüpfen.
Der feierliche Rahmen des Jubiläums diente zum Rückblick aber insbesondere zur Diskussion aktueller und zukünftiger Fragen im Zusammenhang mit Altlastensanierung, Flächenrevitalisierung und Klimaschutz. Wie kann Altlastensanierung unter den Bedingungen des Klimawandels neu gedacht werden? Welche Technologien versprechen Effizienzgewinne? Wie kann der Wissenstransfer zwischen Behörden, Ingenieurbüros, Projektträgern und politischen Entscheidungsträgern weiter verbessert werden?
Die Arbeit der LAF hat nicht nur Spuren im Boden, sondern auch Perspektiven in den Köpfen hinterlassen. Für viele Kommunen ist sie ein verlässlicher Partner bei der Entwicklung vormals belasteter Flächen – eine Voraussetzung dafür, dass Zukunft überhaupt gebaut werden kann.