Wie steht es um die Stadt Bitterfeld-Wolfen und den Chemiepark 32 Jahre nach der Wende? Was hat sich getan in der Zeit, als sich die Stadt von der einst schmutzigsten Region Europas zur grünen Industriestadt am Goitzschesee wandelte? Welche Potentiale bietet Bitterfeld-Wolfen etablierten und zukünftigen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern? Wie werden Chemiepark und Stadt vor den Altlasten der Vergangenheit geschützt und wie sollen diese Sicherungsmaßnahmen zukünftig fortgesetzt werden?
Diese und weitere Fragen bestimmten die Diskussionsrunde „Bitterfeld-Wolfen in sicherem Fahrwasser!?“, die am 22. April 2022 von der Landesanstalt für Altlastenfreistellung gemeinsam mit der Stadt Bitterfeld-Wolfen, der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH und der MDSE veranstaltet wurde.
In Ihrem Auftaktvortrag skizzierte die stellvertretende Geschäftsführerin der Landesanstalt für Altlastenfreistellung Frau Evelyn Schaffranka die Ausgangslage nach der Wende und die Aufgaben Grundwassermanagement, Deponie- und Bodensanierung sowie Stadt- und Chemieparksicherung, die bewältigt werden mussten und bis heute eine Herausforderung darstellen.
Anschließend diskutierten vor großem Publikum - der Veranstaltungssaal im Adolf-Beck-Metalllabor in Bitterfeld war mit etwa 110 Teilnehmern fast bis auf den letzten Platz gefüllt - der Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld Wolfen, Armin Schenk sowie den Geschäftsführern der Landesanstalt für Altlastenfreistellung, der Chemiepark GmbH und der Mitteldeutschen Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft, Jürgen Stadelmann, Patrice Heine und Ingo Puritz über die Potentiale des Chemiestandortes Bitterfeld-Wolfen aber auch die zukünftigen Herausforderungen am Standort. „Mit Hunderten Jahren müssen wir rechnen“ so beschrieb Herr Stadelmann die zeitliche Dimension der „Ewigkeitsaufgabe“ Grundwassermanagement.
Als Wirtschaftsminister sei es sein erklärtes Ziel, dazu beizutragen, dass Bitterfeld-Wolfen seinen Weg hin zu einem Standort mit hoher Lebensqualität und guten Perspektiven für die kommenden Generationen weiter fortsetze, betonte Sven Schulze. Patrice Heine brachte es mit seinem Statement auf den Punkt, dass die Stadt Bitterfeld-Wolfen nicht nur in sicherem Fahrwasser, sondern mit Blick auf die Altlastensanierung auch in guten Händen ist.