Zum 25. September 2024 organisierten die Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) und die Nordlam GmbH einen Öffentlichkeitstermin in Magdeburg-Rothensee auf dem Gelände der ehemaligen Großgaserei. Die Nordlam GmbH ist seit 2000 in Magdeburg angesiedelt und ist heute ein Tochterunternehmen des österreichischen Konzerns HASSLACHER Holding GmbH mit Sitz in Sachsenburg, Kärnten. Das Nordlam Werk ist eines der größten Hersteller für Brettschichtholz, welches u.a. als Stützen, Säulen und bei Dachkonstruktionen in Wohn- und Gewerbehäusern, Produktionshallen sowie bei Freizeitanlagen und Sporthallen verwendet wird.
Anlass des Öffentlichkeitstermins war der erfolgreiche Abschluss der Grundwassersicherung der ehemaligen Großgaserei, von der über viele Jahre schädliche Umweltauswirkungen ausgegangen sind. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1995 war die Großgaserei ein bedeutender Teil der Magdeburger Industriegeschichte. Die dort hinterlassenen Altlasten stellen bis heute eine Herausforderung dar, doch der aktuelle Fortschritt markiert einen wichtigen Schritt zur Sicherung des Standortes.
Das ökologische Hauptziel der Sanierung ist die Unterbindung des Abstroms kontaminierten Grundwassers in angrenzende Grundwasserareale, das Hafenbecken und folglich die Elbe. Dieses Ziel wird durch den Bau von zwei Dichtwänden und einer Spundwand erreicht. Die beiden Dichtwände sind bereits fertiggestellt und der letzte Abschnitt – die Errichtung der Spundwand – steht kurz vor dem Abschluss. Die Verankerungsarbeiten und die letzten Rammungen sollen hierbei bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Der Erfolg der Maßnahmen wird durch ein nachlaufendes Monitoring überwacht, um die langfristige Wirksamkeit sicherzustellen.
Unter den Gästen des Öffentlichkeitstermins befanden sich die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Stefanie Pötzsch, der Geschäftsführer der LAF, Jürgen Stadelmann, der Geschäftsführer der Nordlam GmbH, Fabian Kern und als Vertreter der Interessengemeinschaft Rothenseer Bürger e.V. Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Meinen. Auch beteiligte Baufirmen und Partner, die an der erfolgreichen Umsetzung der Altlastensanierung mitgewirkt haben, sowie Vertreter der Stadt und der Presse waren vor Ort.
Im Mittelpunkt des Termins stand die Rückschau auf das gelungene Zusammenspiel von Behörden, Anwohnern und Investoren, das die umfassende Revitalisierung des Geländes ermöglicht hat. Dabei wurde besonders im Vortrag der Interessengemeinschaft die gute Zusammenarbeit betont, dass die Anwohner während der Sanierungsmaßnahmen intensiv eingebunden waren und ihre Perspektiven aktiv in den Prozess eingeflossen sind.
Industrielle Altstandorte bieten nach der Sanierung große Chancen für potentielle Investoren, da sie nach erfolgreicher Altlastensanierung und gezielten Investitionen revitalisiert und in die moderne Wirtschaftsstruktur integriert werden können. Ein gelungenes Beispiel für diese Art der Revitalisierung ist das Gelände der Nordlam GmbH, wo Maßnahmen zur Altlastenfreistellung, Investitionen der Privatwirtschaft und aktiver Umweltschutz erfolgreich ineinandergreifen. Solche Projekte leisten somit einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit der begrenzten Ressource „Boden“.