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Neutra-Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Rohhütte Helbra ist ein Meilenstein für den Gewässerschutz in der Region

Pressemitteilung

Neutra-Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Rohhütte Helbra ist ein Meilenstein für den Gewässerschutz in der Region

Helbra, 2. Oktober 2025 - „Altlastensanierung ist nicht nur technische Aufgabe, sondern Ausdruck von Verantwortung gegenüber den Menschen, die heute hier leben, und gegenüber den kommenden Generationen. Mit der neuen Wasserbehandlungsanlage wird ein weiteres Kapitel dieses Generationenprojekts aufgeschlagen, das darauf abzielt, die Folgen einer schweren industriellen Vergangenheit zu bewältigen und die Region ökologisch wie wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen.“ Mit diesen Worten betonte Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt Gert Zender bei einem Ortstermin in Helbra die Bedeutung der neuen Wasserbehandlungsanlage Neutra.

Die Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) und die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH (MDSE) stellten die Neutra-Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Rohhütte Helbra offiziell vor. Seit Juli 2024 ist die moderne Anlage im Regelbetrieb und sorgt für die zuverlässige Reinigung schwermetallhaltiger Sickerwässer, die aus den Altlasten des früheren Hüttenstandortes stammen. Sie ersetzt die 1990 in Betrieb genommene Altanlage und erfüllt modernste technische Standards, um Gewässer, Umwelt und Bevölkerung nachhaltig zu schützen.

Die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Wasserbehandlung hat ihre Wurzeln in der jahrhundertealten Geschichte des Kupferschieferbergbaus im Mansfelder Land. Über 800 Jahre lang prägten Bergbau und Hüttenwesen die Region um Eisleben, Hettstedt und Helbra. In der Rohhütte Helbra wurden zwischen 1880 und 1990 Erze aufbereitet und damit die wirtschaftliche Entwicklung der Region unterstützt. Doch die Produktionsprozesse hinterließen auch tiefe Spuren: Schlacken, Aschen und Abfälle wurden über Jahrzehnte in unmittelbarer Umgebung abgelagert, wodurch Böden und Wässer erheblich belastet wurden. Diese Altlasten wirken bis heute nach und machen eine Wasserreinigung weiterhin erforderlich.

Die neue Neutra-Anlage ist das Herzstück des Gewässerschutzsystems Helbra. Jährlich werden hier bis zu 220.000 Kubikmeter belasteter Sickerwässer gereinigt. Durch chemische Verfahren werden Schwermetalle ausgefällt und sicher entsorgt. Damit leistet die Anlage einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Vorfluter Glume und Böse Sieben und bewahrt zugleich den touristisch bedeutsamen Süßen See vor Einträgen.

Neben der modernen Reinigungstechnik setzt die Neutra auch auf erneuerbare Energien: Zeitweise kann bis zur Hälfte des Strombedarfs durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt werden, weitere Solaranlagen auf den umliegenden Halden sind in Planung.

Für den Betrieb verantwortlich ist die MDSE, die die Projektträgerschaft bereits 1999 übernommen hat. Die Investitionskosten von 6,5 Millionen Euro (netto) wurden durch die LAF und das Sondervermögen „Altlastensanierung Sachsen-Anhalt“ refinanziert. Seit dem Jahr 2000 wurden im Rahmen des Ökologischen Großprojekts Mansfelder Land rund 35 Millionen Euro in Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen investiert. Mit der neuen Neutra wird ein weiteres Kapitel dieses Generationenprojekts aufgeschlagen, das darauf abzielt, die Folgen einer schweren industriellen Vergangenheit zu bewältigen und die Region ökologisch wie wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen.

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