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Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG (GTS)

Rahmendaten

Lage:Westlicher Saalekreis
Größe:Längserstreckung ca. 9 km, Ausdehnung im Einfallen der Grube bis 1,8 km, Teufe: 600 bis 900 m
Gefährdungspotenzial:

Massive Gebirgsschläge mit Auswirkungen an Erdoberfläche

Sanierungsmaßnahmen:

Stilllegung und Sicherung der Grube, Hohlraumreduzierung durch Einbringung von Versatz und Beherrschung der vorhandenen Salzlösungen

Gefahr durch folgenschwere Gebirgsschläge

Von 1905 bis 1982 wurden bei Teutschenthal Kali- und Steinsalze abgebaut. Dabei entstanden sehr große unterirdische Hohlräume, die zum Teil nur eingeschränkt standsicher sind. Drei massive Gebirgsschläge (1916, 1940, 1996) waren bis zum Stadtrand von Halle deutlich spürbar, führten zu teilweisen Zusammenbrüchen dieser Hohlräume und zu Schäden an der Erdoberfläche.

Zur Vermeidung von weiteren Gebirgsschlägen müssen deshalb die unterirdischen Hohlräume gesichert und verwahrt werden. Hierzu werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Verfüllung der Hohlräume mit Versatzstoffen
  • Verschluss von Grubenteilen durch Dammbauwerke
  • Wiederherstellung der Integrität der Schutzschicht (Leinesteinsalz)
  • Management der Salzlösungen im Grubenfeld
  • Langzeitsicherer Verschluss der Zugangsschächte

Spezifische Techniken für Hohlraumverschluss

Aufgrund der besonderen geologischen und bergbaulichen Bedingungen müssen neue Techniken zum Versatz bzw. langzeitsicheren Abschluss der Hohlräume entwickelt werden. So war das Projekt ein Schwerpunkt im Forschungsvorhaben CARLA (Entwicklung eines Grundkonzeptes für langzeitstabile Streckendämme im leichtlöslichen Salzgestein / Carnallitit, Entwicklung und Erprobung von Funktionselementen in situ), das von 2002 bis 2010 durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.

Diese Bauwerke werden errichtet, wenn bestimmte Strecken im Sinne der Langzeitsicherheit dauerhaft hydraulisch abgedichtet werden müssen. Auf den Forschungsergebnissen aufbauend werden Konzepte für die einzelnen langzeitstabilen Streckenverschlussbauwerke erarbeitet.

Die Langzeitsicherheit für den Versatz und damit die langzeitige Verhinderung eines Austritts von Versatzstoffen (Abfall) in die Biosphäre muss durch Untersuchungen und Modellierungen nachgewiesen werden. Im Jahr 2017 wurde die 2. Fortschreibung des Langzeitsicherheitsnachweises durch das zuständige Landesbergamt des Landes Sachsen-Anhalt bestätigt. Mit dem Fortschritt bei den Planungen und der Umsetzung von Maßnahmen werden die erforderlichen Präzisierungen des Sicherungskonzeptes vorgenommen.

Im Jahr 2017 begann der Versatz der zuvor vorbereiteten Kammern im Grubenfeld Angersdorf. Weiterhin werden Strecken im Grubenfeld Angersdorf instand gesetzt, um bestehende Hohlräume technisch sicher verfüllen zu können.

Seit 2010 wurden die erforderlichen Untersuchungen zur Vorbereitung der langzeitsicheren Verwahrung des Schachts Saale vorangetrieben. Der Beginn der Verwahrungsarbeiten erfolgte im Jahr 2019. Im Mai 2020 wurden im unteren Schachtteil starke Schädigungen des Schachtausbaus entdeckt, die Einfluss auf den weiteren Bauablauf haben. Nach derzeitigem Stand ist mit einer Fertigstellung des Schachtverschlusses im Jahr 2023 zu rechnen.

Für die Sicherung und Verwahrung der Grubenfelder Angersdorf und Salzmünde wurden seit Übernahme durch das Land im Jahre 2002 bis 2022 ca. 36,9 Mio. Euro aufgewendet.

Wichtige Meilensteine im Überblick

2005

Errichtung der Wetterstrecke zwischen den Grubenfelden Teutschenthal und Angersdorf

2006

Genehmigung des fortgeschriebenen Sicherungskonzeptes und Fortschreibung des Langzeitsicherheitsnachweises aus dem Jahr 2000 

2002-2010

Durchführung und Abschluss des Forschungsvorhabens „CARLA“ 

Seit 2009

Vorbereitung der Verwahrungsarbeiten im Grubenfeld Angersdorf und Entwicklung eines freitragenden langzeitsicheren Konzeptes für den Verschluss des Schachtes Saale 

2014

Vereinbarung zur Neuregelung der Altlastenfreistellung zwischen GTS und LAF 

2017

Bestätigung der 2. Fortschreibung des Langzeitsicherheitsnachweises, 2017 Beginn des Versatzes im Grubenfeld Angersdorf

2018

Fortschreibung der Vereinbarung zur Neuregelung der Altlastenfreistellung zwischen GTS und LAF

2019

Beginn der Verwahrung des Schachtes Saale 

Ansprechpartner

Dr. Martin Lonschinski

Telefon: +49 391 74440-22

E-Mail: lonschinski(at)laf-lsa.de