ADDINOL
Rahmendaten
Lage: | Südliches Ufer Geiseltalsee |
Größe: | 164 ha |
Schadstoffpotenzial: | MTW, PAK, BTEX, MBAS, Phenole |
Sanierungsmaßnahmen: | Bau einer Dichtwand; Grundwassersanierung; Bodensanierung |
Erhebliche Verunreinigungen durch frühere Raffinerie
Am Raffineriestandort Lützkendorf ADDINOL wurden seit 1936 im sogenannten Altwerk verschiedene Mineralölprodukte hergestellt. In den 1960er Jahren wurde die Produktion durch die Errichtung des Neuwerks weiter ausgebaut. Durch die langjährige industrielle Nutzung und vor allem durch die Zerstörungen und Produktionsverluste im 2. Weltkrieg ist es zu erheblichen Kontaminationen des Bodens und des Grundwassers gekommen.
Die Einstellung der erdölverarbeitenden Produktionsprozesse erfolgte in den 1990er Jahren. Seitdem ist der Standort durch den Rückbau der Altanlagen und die Erneuerung der Infrastruktur zum Industrie- und Landschaftspark Geiseltalsee entwickelt worden.
Zielstellung: Schrittweise Boden- und Grundwassersanierung zur langfristigen Standortsicherung
Das Gelände des ehemaligen ADDINOL-Werks grenzt im Norden direkt an das südliche Ufer des Geiseltalsees. Dessen Schutz vor Schadstoffen ist ein prioritäres Ziel der Sanierungsmaßnahmen. Zum Schutz des Sees vor zuströmendem kontaminiertem Grundwasser wurde eine rund 800 m lange Dichtwand in bis zu 35 m Tiefe errichtet. Das durch die Dichtwand aufgestaute Grundwasser wird dauerhaft gehoben, gereinigt und abgeleitet. Offen ist bislang, ob die Grundwasserhebung und –reinigung fortgeführt wird oder ob hochbelastete Bereiche durch weitere Dichtwände gekapselt werden. Die dazu benötigte Entscheidungsgrundlage wurde erarbeitet. Das weitere Vorgehen wird derzeit abgestimmt.
Neben der laufenden Grundwassersanierung wurden am Standort zahlreiche Bodensanierungsmaßnahmen durchgeführt. Bislang wurden dafür rund 68 Mio. Euro aufgewendet. In den kommenden Jahren soll eine langfristige Sicherungsvariante für den hoch kontaminierten ehemaligen Anlagen- und Europatankbereich abgeleitet werden.
Die Errichtung der Marina Braunsbedra in unmittelbarer Nähe des Standortes verspricht neue Impulse und ggf. eine Neuausrichtung der Entwicklung des Industrie- und Landschaftsparks. Die Altlastenfreistellung bleibt insoweit ein wichtiger Baustein der Standortentwicklung.
Wichtige Meilensteine im Überblick
1995-2004 | Untersuchungen
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Seit 2004 | Grund- und Oberflächenwasser
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2005-2007 | Bergung von Säureharzen und Teer
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2006-2018 | Bodensanierungsmaßnahmen Alt- und Neuwerk
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Seit 2016 | Vorbereitung, Umsetzung und Bewertung von Sanierungsuntersuchungen im Anlagenbereich
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