Walzwerk und Industriepark Ilsenburg
Rahmendaten
Lage | Landkreis Harz, Stadt Ilsenburg, am nordöstlichen Rand |
Größe | 45 Hektar |
Schadstoffpotenzial | Schwermetalle: Kupfer, Nickel, Blei, Zink, Mangan, Cadmium |
Sanierungsmaßnahmen | Rückbau und Entsorgung kontaminierter Böden und Bausubstanz; Grundwassermonitoring |
Sicherung und Sanierung auf dem Kupferhüttengelände
Nördlich der Stadt Ilsenburg wurden zu DDR-Zeiten die Kupferhütte Ilsenburg und ein Walzwerk betrieben. Das Walzwerk wurde 1991 privatisiert, modernisiert und erweitert. In der Kupferhütte wurde Sekundärkupfer verhüttet. Aufgrund der veralteten Technik führte dies zu erheblichen Schadstoffemissionen in das Umfeld der Kupferhütte. Im Februar 1990 wurde die Kupferhütte geschlossen. Wesentliche Kontaminanten waren die Schwermetalle Kupfer, Nickel, Blei, Zink, Mangan und Cadmium sowie Dioxine/Furane.
In der ersten Sanierungsphase von 1990 bis 1998 erfolgte die Demontage von Anlagen sowie die Entsorgung von Abfällen. Mehr als 5.000 Tonnen schwermetallhaltige und hoch dioxinbelastete, gefährliche Abfälle wurden verpackt und zunächst für eine spätere Entsorgung eingelagert. Für diese Sanierungsmaßnahmen mussten ca. 30 Mio. DM bereitgestellt werden.
Gefahrenabwehr zur weiteren Standortentwicklung
Die zweite Sanierungsphase begann im Jahr 2000 nach Gründung der LAF. Bis 2001 wurden die mehr als 5.000 Tonnen dioxinhaltigen Abfälle vollständig entsorgt. Weitere Maßnahmen bei der ehemaligen Kupferhütte betrafen den Rückbau kontaminierter Bausubstanz, die Entschlammung von Teilen des Zerrenherdstollens sowie das Luft- und Grundwassermonitoring. Die Überwachung des Grundwassers wird in erforderlichem Rahmen zunächst bis 2026 fortgesetzt.
Auch auf den Flächen des ehemaligen Walzwerkes waren erhebliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich, unter anderem die Beseitigung von Teerablagerungen und kontaminierten Böden sowie Rückbau und Entsorgung kontaminierter Bausubstanz. Ein Schwerpunkt lag hier im Bereich der ehemaligen Gasgeneratorenanlage. Weitere baubegleitende Bodensanierungsmaßnahmen waren für die Errichtung der neuen Wärmebehandlungsanlage erforderlich. Die Anlage ging 2021 in den Regelbetrieb. Die Ilsenburger Grobblech GmbH hat für die Wärmebehandlungsanlage rund 150 Mio. Euro am Standort investiert.
Insgesamt wurden die seit dem Jahr 2000 von der LAF begleiteten Sanierungsmaßnahmen am Standort mit rund 14 Mio. Euro refinanziert.