Industrie- und Gewerbepark Weißandt-Gölzau
Rahmendaten
Lage | Stadt Südliches Anhalt Ortsteil Weißandt-Gölzau |
Größe | 55 ha |
Schadstoffpotenzial | BTEX, PAK, MKW und Phenole |
Sanierungsmaßnahmen | Bodensanierung, Phasenabschöpfung, MNA-Konzept |
Erhebliche Belastung von Boden und Grundwasser
Der Industrie- und Gewerbepark Weißandt-Gölzau hat eine Fläche von rund 55 Hektar. In den ansässigen Unternehmen sind rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Der Industriepark ist damit nach der Stadt Köthen der wichtigste Wirtschaftsstandort in dieser Region.
Durch die langjährige industrielle Nutzung, insbesondere durch das bis in die 1960iger Jahre bestehende Schwelwerk, wurde der Untergrund des Standorts mit Schadstoffen kontaminiert. Als Hauptstoffe sind in der ungesättigten und gesättigten Bodenzone Mineralöle, Aromaten, polycyclische Aromaten und Phenole nachgewiesen.
Gefahrenabwehr und Standortentwicklung stehen im Fokus
Die Tätigkeit der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) konzentriert sich darauf, die Entwicklung des Industriestandorts zu sichern. In diesem Zusammenhang initiiert und refinanziert die LAF bereits seit 2005 flächenübergreifende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, die den gesamten Standort erfassen. Es wurden umfassende Sanierungsuntersuchungen und -maßnahmen in Auftrag gegeben.
Dabei konnte u. a. nachgewiesen werden, dass die mikrobiellen Prozesse im Untergrund einen hinreichenden Schadstoffabbau bewirken und deren Ausbreitung verhindern. Im Jahr 2012 wurde ein MNA-Konzept (monitored natural attenuation – überwachter natürlicher Schadstoffabbau) für den Standort bestätigt. Dessen Umsetzung wird durch die regelmäßige Phasen-Abschöpfungen sowie die Einrichtungen von Anlagen zur Fassung und zum natürlichen Abbau von Methan ergänzt. Der Gesamtstandort wird kontinuierlich und langfristig überwacht.
Insgesamt wurden durch die LAF bislang rund 9,7 Mio. Euro für Altlastenmaßnahmen refinanziert. Die Investitionen am Standort, u. a. durch die Unternehmensgruppe IPT Pergande, den Sondermaschinenbau Köthen, LK Metallwaren oder die Orbita Film GmbH belegen, dass die durchgeführten Altlastenmaßnahmen grundlegend zur Revitalisierung des Standortes beigetragen haben.