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LINDANET - 5. Interregionale Thematische Workshop (ITW5) in LINDANET widmet sich der HCH-Problematik in Galizien sowie den regionalen Actionplänen

Der fünfte interregionale thematische Workshop des LINDANET-Projekts hätte ursprünglich in Galizien (Spanien) unter der Leitung der dortigen Regionalregierung stattfinden sollen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste allerdings erneut auf ein Online-Format umgestellt werden. So kamen die LINDANET-Partner am 23. und 24. November 2021 per Videokonferenz zusammen, um sich zur HCH-Problematik in Galizien sowie zu den kurz vor der Finalisierung stehenden regionalen Aktionsplänen auszutauschen.

Die erste Sitzung am 23. November diente der Vorstellung der HCH-Problematik in Galizien. Dazu wurde, nach der Begrüßung durch Mª Sagrario Pérez Castellanos, Generaldirektorin für Umweltqualität, Nachhaltigkeit und Klimawandel der Regierung von Galizien, zunächst ein erster Einblick in die Geschichte der Lindan-Produktion und HCH-Ablagerung und -Sanierung in Galizien mit Schwerpunkt auf dem Gebiet von O Porriño gegeben. Dabei kam ein Videoclip zum Einsatz, um den Teilnehmern bestmöglich einen Eindruck zur Situation vor Ort vermitteln zu können. Darin wurden die verschiedenen historisch relevanten Meilensteine und Phasen der regionalen HCH-Geschichte von den Anfängen in den frühen 1940er Jahren bis zu den kürzlich umgesetzten Maßnahmen gezeigt.

Im Anschluss wurde die HCH-Geschichte Galiziens mit der Unterstützung von sechs in diesem Bereich tätigen Akteuren weiter vertieft. Da diese ganz unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte aufwiesen, konnte auch eine Vertiefung der Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln sichergestellt werden. Es folgten zunächst drei Beiträge von Beratungsunternehmen (EPTISA, APPLUS und GEOCISA), die eine Reihe von Analysen und Studien in den HCH-kontaminierten Gebieten der Region durchgeführt hatten. Zudem wurden die Forschungsstände, Erfahrungen und Handlungsempfehlungen des Hydrologischen Verbands von Miño-Sil und der Universitäten von A Coruña (UDC) sowie Santiago de Compostela (USC) vorgestellt.

Im Anschluss an die Beiträge fand eine Diskussionsrunde statt, in der die verschiedenen Fachleute und Projektpartner ihre Erfahrungen und Empfehlungen für den Umgang mit HCH in Galizien austauschten. In diesem Zusammenhang wurden biobasierte Lösungen als eine der erfolgreichsten und ökonomischsten Maßnahmen im Management mit dem regionalen Lindan-Erbe vorgestellt. Zudem wurden potentielle Lösungen beleuchtet, die in den Partnerregionen bereits erfolgreich zum Einsatz kommen, darunter auch in der Stadt Sabiñánigo, HCH-Hauptstandort des Projektpartners aus Aragon.

In der zweiten Session an diesem Tag wurden Fortschritte der aktuell in LINDANET laufenden Pilotstudien thematisiert. Konkret wurde die "Guideline für Actionpläne" durch John Vijgen von der International HCH & Pesticides Association (IHPA) vorgestellt, genau wie der "Stand der Forschung zur HCH-Sanierung in der EU" von Luis Salvatella (Universität von Saragossa) und die "Empfehlungen zu Gesundheit und Sicherheit" von Alicia Sánchez (SARGA).

Der zweite Tag (24. November) war der Vorstellung der Actionpläne aller Projektpartner gewidmet. Dabei handelt es sich um Maßnahmenpakete, welche die jeweilige Region im Umgang mit der lokalen HCH-Problematik voranbringen und die in den Projektanträgen ausgewählten Policy Instrumente adressieren sollen. Die Maßnahmen wurden dabei idealerweise im Zuge des Lernprozesses in LINDANET identifiziert und über den Erfahrungsaustausch hinweg kontinuierlich weiterentwickelt. Eine Umsetzung der Maßnahmen ist wiederum für Phase 2 des Projekts (02/2022 – 01/2023) vorgesehen, genau wie die Evaluierung der damit erzielten Fortschritte.

Im Anschluss an die Vorstellung und Besprechung der Actionpläne gab der Leadpartner aus Aragon Auskunft zu dem aktuellen Projektfortschritt sowie zu anstehenden Aufgaben in LINDANET.

Abschließend wurden die wichtigsten Schlussfolgerungen der beiden Konferenztage des 5. interregionalen thematischen Workshops zusammengefasst und die Partner um Ihre Meinung zu einer Fortsetzung der Kooperation der Partnerregion über das Ende des LINDANET-Projekts hinaus befragt. Dass das Stimmungsbild dazu insgesamt positiv war, kann wohl als gutes Zeichen und als ein Beweis für eine gewinnbringende, interregionale Zusammenarbeit gedeutet werden. Trotzdem muss in diesem Zusammenhang auch festgehalten werden, dass der Antrag eines Folgeprojekts in LINDANET mit ähnlichen und ggf. sogar weiteren Partnerregionen einige noch ungelöste Herausforderungen mit sich bringt und aktuell auch nicht im Fokus steht. Zunächst müssen die sechs Actionpläne, welche Ergebnis der bereits 2,5 Jahre andauernden Kooperation darstellen, in den Partnerregionen erfolgreich umgesetzt werden und diese im Umgang mit der lokalen HCH-Problematik entscheidend voranbringen.

 

Das EU-Projekt „LINDANET“ wird im Rahmen von INTERREG EUROPE durchgeführt und von der Europäischen Union (EFRE) zu 85 % kofinanziert. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie unter https://www.interregeurope.eu/lindanet/.