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EU-Projekt "LINDANET"

Rahmendaten

Projektzeitraum:Aug. 2019 - Jan. 2023
Budget:

1,35 Millionen Euro (gesamt), 224.850 Euro (LAF)

Zielstellung:Reduzierung der HCH (Hexachlorcyclohexan) - Belastung in der EU.
Beteiligung: Regierung von Aragon (Spanien), Regierung von Galizien (Spanien), LAF (Deutschland), RERA (Tschechien), GIG (Polen), IZSLT (Italien), regionale Stakeholder.

Das EU-Projekt "LINDANET"

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Pflanzenschutzmittel Lindan (γ-HCH, γ-Hexachlorcyclohexan) weltweit im großen Maßstab in der Landwirtschaft eingesetzt. In diesem Zusammenhang entstanden bei der Produktion des Insektizids erhebliche Mengen von Organochlorverbindungen (α-, β-, δ-, ε-HCH etc.), welche über krebserzeugende, bioakkumulative und hormonell wirksame Eigenschaften verfügen. Diese wurden über das Abwasser und unzureichend gesicherte Deponien in die Umwelt eingebracht und sind unter natürlichen Bedingungen nur schwer abbaubar. Daher stellen trotz eines EU-weiten Produktions- und Nutzungsverbots von Lindan aus dem Jahre 2008 lokal aber auch flächendeckend auftretende Belastungen von Böden und Gewässern zahlreiche Regionen in Europa bis heute vor eine große Herausforderung. Um dieser gemeinsam begegnen zu können, startete am 01. August 2019 das Interreg Europe Projekt „LINDANET“. Dieses soll, mit einem Budget von 1,35 Mio. Euro und einer Laufzeit von 3,5 Jahren ausgestattet (Co-Finanzierung durch EFRE 85%), eine erfolgreiche Zusammenarbeit von mit HCH-Belastungen konfrontierten Regionen gewährleisten. Zu diesem Zweck tauschen die sechs Projektpartner aus Spanien, Deutschland, Polen, Tschechien und Italien regelmäßig Erfahrungen im Umgang mit HCH aus und bauen so ein internationales Kompetenznetzwerk zur Bekämpfung von HCH-Kontaminationen auf. Dazu fand bereits vom 26.11.-27.11.2019 in Saragossa (Spanien) das erste von fünf internationalen Projekttreffen statt, welches primär dem Kennenlernen der Projektpartner und ihrer individuellen Problemstellungen und Ziele in Bezug auf HCH diente.

Des Weiteren stellen die Öffentlichkeitsarbeit sowie der Aufbau eines Stakeholder-Netzwerks wichtige Komponenten des Projekts dar. Die Stakeholder (regionale Interessensvertreter aus öffentlicher Verwaltung, Privatwirtschaft, Natur- und Umweltschutzverbänden sowie Forschung) werden dabei über die gesamte Laufzeit in das Projekt mit eingebunden und sind maßgeblich an der Entwicklung eines Maßnahmenplans (Actionplan) beteiligt. So soll eine verstärkte Wahrnehmung der Situation durch die Öffentlichkeit erreicht und ein verbesserter Umgang mit HCH belasteten Standorten gewährleistet werden. Zudem stellt die Reduzierung von HCH-kontaminierten Standorten in den betroffenen Regionen ein allgemein gefasstes Ziel von LINDANET dar, wobei speziell die Landesanstalt für Altlastenfreistellung im Rahmen des Projekts den Grundstein für die Ausarbeitung eines integralen Auenmanagements in der Muldeaue legen möchte.

Bisherige Meilensteine des Projekts

01.08.2019 Start des LINDANET-Projekts
26.-27.11.2019 1. internationale Projekttreffen in Saragossa (Spanien)
28.01.2020 1. Stakeholder Treffen in Magdeburg

16.-18.06.2020

2. internationales Projekttreffen (online)

28.10.2020 2. Stakeholder Treffen (online)
24.- 26.11.2020 3. Interregionale Thematische Workshop (ITW3)
08.-09.06.2021 4. Interregionale Thematische Workshop (ITW4)
14.07.2021 3. Stakeholder Treffen
21.09.2021 4. Stakeholder Treffen im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen
23.-24.11.2021 5. Interregionale Thematische Workshop (ITW5) online
24.02.2022 5. Stakeholder Treffen (online)
25.02.2022 Bewilligung Actionplan durch Interreg Europe
30.11.-01.12.2022 6. Interregionale Thematische Workshop (ITW6) in Rom
25.01.2023 6. Stakeholder Treffen und Projektabschluss des LINDANET-Projekts

Ziele von LINDANET im Überblick

• Aufbau eines regionalen und internationalen Kompetenznetzwerks zur gemeinschaftlichen Begegnung der HCH-Problematik
• Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen im Umgang mit HCH-Kontaminationen
• Sensibilisierung der Öffentlichkeit für HCH-Problematik und Ausbau von Transparenz
• Entwicklung eines auf die regionalen Bedürfnisse angepassten Maßnahmenplans (Actionplan)
• Gewährleistung eines optimierten Umgangs mit HCH-kontaminierten Standorten und Reduzierung der HCH-Belastungen in den betroffenen Regionen
• Schaffung einer Basis für die Entwicklung eines integralen Auenmanagements in der Muldeaue (LAF)

Weitere Informationen zum Projekt "LINDANET" allgemein (in englischer Sprache) finden Sie hier.