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Pro­jekt­part­ner

Vor­stel­lung der Part­ner­si­tes un­se­rer Pro­jekt­part­ner

Re­gie­rung von Ara­gon: Die mit HCH kon­ta­mi­nier­ten Flä­chen be­fin­den sich im Nor­den der Re­gi­on und gehen auf die ehe­ma­li­ge Lindan-​Fabrik IN­QUI­NO­SA zu­rück. Diese be­fand sich in Sabiñánigo und pro­du­zier­te zwi­schen 1975 und 1989 jähr­lich bis zu 1.700 Ton­nen Lind­an. Die bei der Pro­duk­ti­on an­ge­fal­le­nen HCH-​Abfälle (>150.000 Ton­nen) wur­den in die na­he­ge­le­ge­nen, z.T. un­ge­si­cher­ten De­po­nien Sar­das und Bai­lin ge­bracht. Nach der Schlie­ßung der Fa­brik 1994 wur­den diese um­fang­reich ge­si­chert und ein flä­chen­de­cken­des Mo­ni­to­ring­pro­gramm ge­star­tet. Spä­ter kam die För­de­rung von Schwer­pha­se und der Bau von ins­ge­samt 3 Was­ser­be­hand­lungs­an­la­gen (2007, 2009 u. 2015), einem Labor (2019), einem By­pass (2020) und einer Safe­ty cell hinzu, in der 2014 der De­po­nie­kör­per der Bailin-​Deponie ein­ge­la­gert wurde. In die­sem Zuge kam es zu einer Kon­ta­mi­na­ti­on des de­po­niena­hen Gal­le­go­flus­ses, wo­durch die HCH-​Problematik zu einem Po­li­ti­kum in Ara­gon wurde.

Re­gie­rung von Ga­li­zi­en: In Ga­li­zi­en, ge­nau­er in O Porriño, wurde zwi­schen 1947 – 1964 Lind­an pro­du­ziert und die Ab­fäl­le fabrik-​ und ober­flä­chen­nah de­po­niert. Von dort aus fand eine un­kon­trol­lier­te Ver­brei­tung des Schad­stoffs durch die Be­völ­ke­rung statt, wel­che den Stoff als Pes­ti­zid zwei­ter Klas­se und Bau­sub­stanz ein­setz­te. Da­durch kam es zu einer um­fang­rei­chen Kon­ta­mi­na­ti­on von Boden, Ge­wäs­ser­kör­per, Brun­nen und Grund­was­ser, wo­durch zahl­rei­che Maß­nah­men in der Re­gi­on, wie die Schlie­ßung von Brun­nen und Aus­kof­fe­rung von kon­ta­mi­nier­tem Boden, durch­ge­führt wur­den. Den­noch konn­te die HCH-​Verteilung in der Re­gi­on noch nicht voll­stän­dig re­kon­stru­iert und die Be­las­tung lo­ka­li­siert wer­den, wes­halb der Pro­jekt­part­ner aus Ga­li­zi­en erst re­la­tiv am An­fang der Be­sei­ti­gung bzw. Si­che­rung der re­gio­na­len HCH-​kontaminierten Stand­or­te steht.

Haupt­berg­bau­in­sti­tut (GIG): In Schle­si­en (Polen) wur­den von 1965 – 1982 jähr­lich 300 Ton­nen Lind­an und 4.000 Ton­nen HCH pro­du­ziert. Die HCH-​Abfälle wur­den in der ehe­ma­li­gen Berg­bau­re­gi­on Rudna Góra z.T. un­ge­si­chert de­po­niert, wo­durch es zu einer groß­flä­chi­gen Kon­ta­mi­na­ti­on der Re­gi­on unter an­de­rem mit HCH kam. Ob­wohl ein Sa­nie­rungs­kon­zept be­steht, stellt für den Pro­jekt­part­ner aus Polen die Fi­nan­zie­rung des Maß­nah­men­plans die größ­te Pro­ble­ma­tik dar. Da die ehe­ma­li­ge Lindan-​Fabrik Organika-​Azot S.A. Che­mi­cal Plant pri­mär im Auf­trag der so­zia­lis­ti­schen Re­gie­rung agier­te und nach der po­li­ti­schen Wende in Polen pri­va­ti­siert und an die Mit­ar­bei­ter über­ge­ben wurde, stellt sich die Frage der fi­nan­zi­el­len Ver­ant­wor­tung für die ver­ur­sach­ten Um­welt­schä­den. Denn die Mit­ar­bei­ter und das Un­ter­neh­men sind nicht an­nä­hernd in der Lage, die not­wen­di­gen Fi­nanz­mit­tel für die Sa­nie­rung der kon­ta­mi­nier­ten Flä­chen auf­zu­brin­gen.

Re­gio­nal­ent­wick­lungs­agen­tur Süd­böh­men (RERA): In Süd­böh­men (Tsche­chi­en) geht die HCH-​Kontamination unter an­de­rem auf die De­po­nie­rung von etwa 5.000 Ton­nen POPs (Per­sis­tent Or­ga­nic Pol­lutants) in­klu­si­ve HCH im Jahre 1995 zu­rück, wel­che sich selbst über­las­sen wur­den. Da le­dig­lich der Boden un­ter­halb des De­po­nie­ge­län­des be­trof­fen und be­reits aus­ge­tauscht wurde, ist der Pro­jekt­part­ner aus Tsche­chi­en ver­gleichs­wei­se weit mit der Be­sei­ti­gung der re­gio­nal vor­kom­men­den HCH-​Belastung.

Zoo­pro­phy­lak­ti­sches In­sti­tut (IZSLT): In Col­le­fer­ro (Ita­li­en) wurde von 1950 – 1980 Lind­an pro­du­ziert und in die­sem Rah­men 30.000 – 60.000 Ton­nen HCH-​Abfall fa­brik­nah de­po­niert. Von dort kam es zu einer Aus­brei­tung der Schad­stof­fe zu­nächst in und an­schlie­ßend über den Sacco-​Fluss, wes­halb ein Ge­biet von 54 km Länge und 0,1 - 5,1 km Brei­te zur Zone von na­tio­na­lem In­ter­es­se er­klärt wurde. In die­sem Ge­biet ist seit dem Jahre 2005 die Ver­füt­te­rung von Mahd­gut re­gle­men­tiert und ein Bio­mo­ni­to­ring von aus die­sem Ge­biet stam­men­den Milch-​, Tiergewebs-​ und Fut­ter­mit­tel­pro­ben eta­bliert wor­den. Es wur­den be­reits 61.500 m³ kon­ta­mi­nier­ter Boden und 60.000 Ton­nen Se­di­ment aus­ge­kof­fert, wei­te­re 157.000 m³ wer­den zeit­nah fol­gen. Den­noch steht die Re­gi­on auch nach die­sen Maß­nah­men durch den be­stehen­den, dif­fu­sen HCH-​Eintrag aus den Fluss­au­en wei­ter­hin vor einer gro­ßen Her­aus­for­de­rung.